Wir machen uns selbst krank

Warum wir Eigenverantwortung für unseren Körper lernen müssen.

Für die Gesundheit der Österreicher:innen werden rund 49.128 Millionen Euro pro Jahr (2021) ausgegeben, davon werden 114 Millionen Euro für Vorsorgeuntersuchungen investiert. Die Bereitschaft der Bevölkerung, Verantwortung für ihre Gesundheit und ihr persönliches Wohlbefinden zu übernehmen, wird in den nächsten Jahrzehnten im Zentrum stehen. Die österreichische Bevölkerung nimmt unser Gesundheitssystem nach wie vor als ein „kostenloses“ Gut wahr, dessen Hilfe man beansprucht, wenn man sie dringend benötigt, also bereits krank ist. Wobei angemerkt werden muss, dass das österreichische Gesundheitssystem auf die Heilung und weniger auf die Prävention ausgerichtet ist. Dabei sind die Kosten für die Behandlung schwerwiegender Erkrankungen wesentlich höher als regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.

Wir werden älter – machen uns aber selbst krank

Während die Lebenserwartung immer weiter steigt, erkranken zugleich immer mehr Menschen an Krankheiten, die durch einen ungesunden Lebensstil verursacht werden. Drastisch ausgedrückt setzen wir durch Alkohol, Nikotin, ungesunde Ernährung, wenig Bewegung und Stress unsere Gesundheit aufs Spiel. 

Wir sind zu dick

Übergewicht und Bewegungsmangel führen zu Krankheiten wie Diabetes mellitus, Hypertonie, Schlaganfall und Herz-Gefäß-Nieren-Erkrankungen. Diese Krankheiten belasten nicht nur den Menschen, sondern vor allem die Budgets der Krankenkassen. 

Wir trinken zu viel Alkohol.

Wir rauchen zu viel.

Gemeinsam für einen gesunden Lebensstil 

Veränderung kann nur gemeinsam erreicht werden. In unserem komplexen System ist es weder möglich noch erwünscht, einseitig von oben herab Maßnahmen zu diktieren und durchzusetzen, selbst wenn man durch eine demokratische Wahl legitimiert wurde. Es ist die Gemeinschaft, die gemeinsam handeln muss. Dies lässt sich am besten bewerkstelligen, wenn die wesentlichen Akteur:innen, nämlich Politik, Wirtschaft und jeder selbst, dazu beitragen. 

Es ist auch klar, dass die Politik vieles dazu beitragen kann und muss, damit die einzelnen Gemeinden und Städte ein gesunder Platz zum Leben, Arbeiten und Wohnen werden. Die Veränderung von lang eingeprägten Verhaltensweisen muss Schritt für Schritt erfolgen, um ans gemeinsame Ziel zu gelangen: einen gesünderen Lebensstil und die Bereitschaft, zu Präventionsuntersuchungen zu gehen. 

DU:

  • Nimm das Fahrrad und boykottiere das Auto.
  • Nutze jede Gelegenheit, um zu Fuß zu gehen.
  • Ernähre dich gesund und verzichte zumindest dreimal pro Woche auf Fleischwaren.
  • Trinke viel Wasser.
  • Mache einen Sport, der dir Spaß macht.
  • Nimm dir Auszeit vom Handy.
  • Finde einen Beruf, der dir Freude bereitet.
  • Nutze Gesundheitsapps.
  • Verzichte auf Zucker und Alkohol.
  • Hör auf zu rauchen und spare dir das Geld.
  • Mache jährlich deinen Gesundheitscheck 

POLITIK: 

Wir brauchen tatkräftige Politiker:innen, vor allem auf der kommunalen Ebene, die die Gesundheit der Menschen in ihrer Gemeinde ernst nehmen, fördern und erhalten. Es geht dabei nicht nur darum, das Verständnis von Gesundheit zu ändern, sondern auch die ganzen Einflussfaktoren wie

  • Umwelteinflüsse
  • grüne Oasen in der Stadt
  • Raumplanung
  • Mobilität
  • gesunde Wohnräume
  • Gemeinschaften pflegen
  • Sicherheit
  • Gesundheit 

positiv zu verändern und die Lebensqualität innerhalb der einzelnen Gemeinden und Städte noch weiter zu erhöhen.

WIRTSCHAFT: 

Die Wirtschaft muss die Verantwortung für folgende Einflussfaktoren übernehmen:

  • ökologische Wirtschaft
  • gesunde Arbeitsplätze
  • soziale Arbeitsbedingungen
  • gesunde Führung als Vorbild
  • Work-Life-Integration

Unternehmen müssen endlich verstehen, dass sich ihr Handeln sowohl auf ihre eigenen Mitarbeiter:innen als auch die Konsument:innen und nicht zuletzt die gesamte Wirtschaft auswirkt. Wer Gesundheit für Menschen schaffen will, muss auch für gesunde Voraussetzungen sorgen und Produkte herstellen, die nicht nur für den menschlichen Organismus, sondern auch für die Umwelt gesund sind.

Unser gemeinsames Ziel muss es sein, dass jeder von uns „gesund alt wird“, die Verantwortung für die eigene Gesundheit übernimmt, sodass auch in Zukunft Geld für die Heilung von Krankheiten vorhanden ist.

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