Was waren die Gründungsziele von Team Styria?
Team Styria ist ein soziales Unternehmen in Österreich, das seit 1980 die Integration benachteiligter Menschen in den Arbeitsmarkt fördert. Ursprünglich war geplant, Menschen mit Behinderung nach einer Ausbildung in den ersten
Arbeitsmarkt zu integrieren. Da dies nicht erfolgreich war, wurden stattdessen dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, sozialen Zusammenhalt zu stärken, Vorurteile abzubauen und wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung zu verbinden.
Wie kam es zum Fokus auf Menschen mit Behinderung?
Der Fokus entstand durch eine Kombination aus sozialem Bewusstsein, politischem Umfeld und dem Bedürfnis, benachteiligten Gruppen nachhaltige Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Diese Personen haben es schwer, reguläre
Arbeitsplätze zu finden, was zu sozialer Ausgrenzung und wirtschaftlichen Schwierigkeiten führt. Team Styria erkannte die Notwendigkeit, dieser benachteiligten Gruppe gezielt Unterstützung zu bieten.
Wie können sich Interessent:innen bewerben bzw. arbeiten Sie mit Institutionen zusammen?
Team Styria arbeitet eng mit verschiedenen Institutionen und Partnern zusammen. Das AMS spielt dabei eine zentrale Rolle und unterstützt dabei, geeignete Kandidat:innen zu identifizieren und sie in passende Arbeitsbereiche zu integrieren. Alle Jobangebote sind sowohl an Menschen mit als auch ohne Behinderung gerichtet. Aktuelle Ausschreibungen sind sowohl auf der Unternehmenswebsite als auch im AMS-Portal und auf diversen Jobportalen einsehbar.
Wie hoch ist der Verdienst im Schnitt?
Jede:r Mitarbeiter:in bekommt bei uns nach dem jeweiligen Kollektivvertrag bezahlt. Die Ausbildung und Qualifizierung sowie weitere Komponenten bestimmen wie in anderen Unternehmen auch die tatsächliche Gehaltsstufe.
„Zusammen im Team Großes schaffen. Sich gegenseitig unter- stützen und aufbauen. Genau Petra Gottstein bei der Arbeit. aus diesem Grund bin ich bei Team Styria.“ – Petra Gottstein (Assembling)
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter:innen ohne Behinderung, erhalten diese eine spezielle Einschulung?
Die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter:innen mit und ohne Behinderung ist bei Team Styria ein zentraler Aspekt der innerbetrieblichen Kultur und des inklusiven Arbeitsumfelds. Durch Workshops wird den Mitarbeiter:innen vermittelt, wie sie Herausforderungen in der Zusammenarbeit meistern können und wie wichtig Empathie und respektvolle Kommunikation sind. Auch regelmäßige Schulungen in den Bereichen Kommunikation und Teamarbeit sowie Teambuilding-Aktivitäten, die inklusiv gestaltet sind, fördern den Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis.
In unserem Unternehmen gibt es auch einen fachbegleitenden Dienst, welcher als Ansprechpartner für alle Mitarbeiter:innen fungiert. Dieser unterstützt bei der Einarbeitung, klärt Fragen zur Zusammenarbeit und hilft bei der Lösung von Konflikten.
Gibt es Möglichkeiten, von den Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln?
Ja, es gibt die Möglichkeit, in den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln. Dies ist auch ein Auftrag durch das Behinderteneinstellungsgesetz, wird jedoch in erster Linie aus dem Ausbildungsbereich abgedeckt. Aus einer dauerhaften Beschäf- tigung wechseln jedoch nur in Ausnahmefällen Mitarbeiter:innen in den ersten Arbeitsmarkt. Um genau zu sein, ist dies auch unser Unternehmensgegenstand.
Was unterscheidet das Team Styria von anderen (geschützten) Werkstätten?
Prinzipiell funktionieren alle integrativen Betriebe in Österreich gleich und arbeiten demnach auch nach den gleichen Vorschriften, Auflagen und Zielen. Der einzige Unterschied ist, dass nicht alle geschützten Werkstätten dieselben Leistungen anbieten. Es gibt über die integrativen Betriebe hinaus diverse Betriebe, Beschäftigungsinitiativen oder Projekte, welche auch volksläufig unter dem Begriff „geschützte Werkstätte“ wahrgenommen werden. In diesen „Einrichtungen“ erhalten die Beschäftigten meist jedoch nur ein Taschengeld und sind nicht voll sozialversichert.

