Prävention

Vorbeugen ist besser als heilen.

In unserer klassischen Medizin gilt die Therapie von Krankheiten als oberste Maxime – gut, dass in Österreich die medizinischen Leistungen der Chirurgen, Internisten und anderen Fachärzt:innen so spezialisiert und fortschrittlich sind. Aber könnten nicht viele Krankheitszustände vermieden werden, wenn die Menschen ihren Lebensstil verändern? In der traditionellen Medizin gab es viele Empfehlungen, um Krankheiten zu verhindern. Es wurde der Verzehr gewisser Lebensmittel empfohlen oder davon abgeraten, um gesund zu bleiben. Doch an welchen Schrauben kann man selbst noch drehen, um den Körper gesund zu halten und Krankheiten keine Chance zu geben? Und was sind die größten Risikofaktoren?

Zucker in unserem Körper

Der Einfachzucker Glukose ist der Energie-lieferant Nummer eins für unsere Zellen. Besonders das Gehirn, das zentrale Nerven-system und die roten Blutkörperchen benötigenGlukose. Der bekannteste Vertreter ist der Milchzucker, die Laktose. Sie besteht aus dem Einfachzucker Glukose und dem Einfachzucker Galaktose. Diese beiden Zucker dienen als Treibstoff für das Gehirn.

Um Glukose in die Zelle aufnehmen zu können, ist das Hormon Insulin notwendig, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Bei über-mäßigem Zuckerkonsum muss ständig Insulin produziert werden. Dabei kann es zu einer Überlastung der Bauchspeicheldrüse kommen.

Der Einfachzucker Glukose ist der Energielieferant Nummer eins für unsere Zellen.

Wenn ein Mensch eine Insulinresistenz hat, kann er die Glukose nicht mehr aus dem Blut in die Zellen aufnehmen. In der Folge steigt der Blut-zuckerspiegel und es entsteht der erworbene Typ-2-Diabetes.

Dass die Galaktose ohne Insulin in die Zelle aufgenommen wird und dort Glukose zur Verfügung stellt, kann besonders bei zwei Krankheitsbildern vorbeugend von Nutzen sein: bei Insulinresistenz mit beginnendem Diabetes und bei Alzheimer. Galaktose kann als Zuckeralternative eingesetztwerden. Die Süßkraft der Galaktose beträgt jedoch nur 50 Prozent im Vergleich zum normalen Haushaltszucker. Galaktose ist be-sonders in Milchprodukten, Obst wie Papaya oder Bananen oder in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut enthalten.

Dr. Henrike Krenn-Pfob ist Ärztin für Allgemeinmedizin und vermittelt auf ihrer Website www.ichwillbessersehen.at sowie in ihrer Praxis wertvolle Informationen rund um Akupunktur und Gesundheit. © S. Krenn

Adipositas

Laut WHO sterben jedes Jahr mindestens 2,8 Millionen Menschen an den Folgen von krankhaftem Übergewicht. Bereits Kinder und Jugendliche sind betroffen. Definiert ist Adipositas als eine über das Normalmaß hinaus-gehende Vermehrung von Körperfett. Sie wird anhand des Body-Mass-Index (BMI) klassifiziert.

Die Entstehung von Adipositas ist multifaktoriell und wird durch genetische Prädisposition begünstigt. Sie ist meistens Resultat aus einem langjährigen, meist selbst verschuldeten Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch.

Bauchfett als Risikofaktor

Im Rahmen der österreichischen Vorsorge-untersuchung wird auch der Bauchumfang bei Männern und Frauen ermittelt. Die Fettverteilung am Körper ist ein Maß zur Risiko-berechnung. Das viszerale Bauchfett befindet sich im Bereich zwischen Bauchorganen und Darmschlingen und gilt als Risikoparameter für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch hier ist eine ausgewogene Ernährung die beste Prävention.

Fasten

In allen Kulturen der Welt sind traditionelle Fastenzeiten verankert. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen die positive Wirkung des Fastens. Die Ernährungsmethode 16:8 wird von vielen Menschen als neue ideale Ernährungsform empfunden.

Hier wird empfohlen, nur zwei Mahlzeiten pro Tag zu essen, wobei 16 Stunden Fastenzeit und acht Stunden Essenszeit vorgeschrieben werden. Ideal wäre ein Frühstück um 8 Uhr und eine Hauptmahlzeit um 16 Uhr, da eine späte Abendmahlzeit nicht so günstige Auswirkungen mit sich zieht: Nachts kommt es im vollen Darm zur Gärung der Kohlenhydrate. Dabei entsteht Alkohol, welcher die Leber belastet. Die Folge kann eine nichtalkoholische Fettleber sein. Wichtig ist beim Fasten, die Qualität der Lebensmittelzusammensetzung zu optimieren. Besonders die industriell gefertigten, fruktosehaltigen Lebensmittel sind zu meiden: Fruchtsäfte, Kuchen und Fertigsüßwaren.

Triglyceride und Cholesterin

Es wird empfohlen, jährlich seine Blutfette im Labor zu ermitteln. Die Triglyceride im Blut spiegeln den Konsum von Kohlenhydraten, Süßigkeiten und Alkohol wider. Das Gesamt-cholesterin im Blut wird unterteilt in schütz-endes HDL-Cholesterin und Arteriosklerose verursachendes LDL-Cholesterin. Als Schutz vor erhöhten Cholesterinwerten kann der Konsum von Omega-3-Fettsäuren wie Lachsöl, Algenöl, Leinöl oder Rapsöl gesteigert werden. Bei bereits erhöhtem LDL-Cholesterin steigt das Arterio-skleroserisiko und es muss auf Medikamente zurückgegriffen werden.

Bewegung

Tägliche körperliche Bewegung ist eine der wichtigsten Vorsorgemaßnahmen für jeden Einzelnen. Sollte es möglich sein, spazieren zu gehen oder einen Waldlauf zu machen, versprechen die wertvollen Terpene der Bäume eine weitere präventive Wirkung: Killerzellen des Immunsystems werden aktiv, der Blutdruck reguliert sich, psychische Probleme und Schlafprobleme lösen sich und der Schmerzmittelbedarf sinkt bereits durch den täglichen Anblick eines Baumes.

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