Gesundheitsmythen

Fakt oder Fake?

Stress sorgt für graue Haare.

Psychischer Stress kann sich an den Haaren bemerkbar machen. Die Haarwurzeln sind von einem Nervennetz umhüllt und reagieren stark auf Stressbotenstoffe wie Noradrenalin. Dieses setzt sich direkt an den Haarwurzeln fest und sorgt dafür, dass der Stoffwechsel jener Zellen, die für die Farbgebung verantwortlich sind, beschleunigt wird. Das führt dazu, dass die Haarpigmente überdurchschnittlich schnell aufgebraucht sind und die Haare schließlich irreversibel ergrauen. 

WAHR

Schnaps hilft beim Verdauen.

Die Annahme, dass ein kleiner Schnaps den Magen aufräumt und bei Völlegefühl Abhilfe schafft, ist weit verbreitet. Das ist jedoch ein Mythos, denn: Alkohol hemmt die Verdauung. Zusätzlich wird durch den Konsum von Alkohol auch der Magen belastet, denn die Substanz hemmt die Magenmuskulatur und behindert so die Entleerung. Den Verdauungsschnaps künftig also lieber durch einen warmen Tee oder einen Spaziergang ersetzen!



FALSCH

Kälte macht krank.

Erkältungen werden ausschließlich durch Viren verursacht! Kälte kann dazu beitragen, dass Viren es sich im Körper bequem machen. Kälte sorgt oft für trockene Luft, verengte Blutgefäße und eine schlechtere Durchblutung. Ist das der Fall, haben es Viren deutlich leichter. Auch wenn der Körper ohnehin schon gegen etwas ankämpft, kann Kälte das Immunsystem zusätzlich belasten und einen Infekt begünstigen. 



FALSCH

Gähnen ist ansteckend.

Kaum gähnt jemand in unmittelbarer Umgebung, setzt es bei einem selbst meist auch direkt ein. Das ist nicht nur ein häufiger Zufall, sondern beruht tatsächlich auf emotionalen Prozessen im Gehirn. Besonders von vertrauten Personen lassen wir uns oft anstecken. Dafür sind die Spiegelneuronen im Gehirn verantwortlich. Diese sorgen dafür, dass Empathie mit dem Gegenüber empfunden und dessen Verhalten unbewusst nachgeahmt wird. Je stärker man die Gefühle anderer Menschen wahrnimmt, desto anfälliger ist man für dieses Phänomen. 

WAHR
 

Karotten stärken die Augen.

Das orange Gemüse enthält viel Betacarotin, die Vorstufe von Vitamin A. Kommt es zu einem Mangel an Vitamin A im Körper, wirkt sich dieser negativ auf Haut, Haare, Wachstum und auch die Augen aus. Karotten sind also gut für die Augen, aber: Solange der Körper über genug Vitamin A verfügt, ändert der Verzehr von Karotten nichts an der Sehkraft. Vitaminmangel ist zudem in den meisten Fällen nicht die Ursache von Sehschwächen. Der Konsum von Karotten kann die Augen also durchaus unterstützen, bei Kurz- und Weitsichtigkeit ist am Ende aber wohl doch eine Brille die einzige Lösung.

WAHR
 

Cola und Salzstangen helfen bei Durchfall.

Bei einer Durchfallerkrankung verliert der Körper viel Wasser und Elektrolyte. Es ist also nachvollziehbar, warum der salzige Laugensnack und das zuckerreiche Getränk hier als Allheilmittel gelten. Um den Flüssigkeitshaushalt aber wieder aufzufüllen, ist Cola auf keinen Fall empfehlenswert. Der Softdrink enthält fast keine Elektrolyte und das enthaltene Koffein verstärkt die Verdauungsprobleme. Salzstangen verschlimmern die Beschwerden zwar nicht, tragen aber auch nicht zur Genesung bei. Das Nährstoffprofil ist zu einseitig, Zwieback, Banane oder Reis sind hier die bessere Wahl.

FALSCH

Spinat macht stark.

Der Mythos, dass Spinat die Muskelkraft steigert oder bei der Blutbildung hilft, ist falsch. Die Annahme entstand aufgrund einer falschen Laboranalyse im Jahr 1890. Wer seine Muskelkraft mithilfe von Spinat steigern möchte, müsste zwei bis acht Kilogramm täglich essen, um einen spürbaren Effekt zu erzielen. Wer viel Eisen zu sich nehmen möchte, sollte eher auf Hirse oder Pistazien setzen. Gesund ist Spinat aber trotzdem. Das Blattgemüse enthält viele Ballaststoffe, Minerale, Vitamine und eine Menge Folsäure. Und das bisschen enthaltene Eisen wird zum Bestandteil des Blutes, was den Sauerstofftransport in die Lungen stärkt. Damit lässt es sich zumindest kraftvoll durchatmen. 

FALSCH

Frauen frieren schneller als Männer.

Dies ist nicht nur eine häufige Wahrnehmung vieler Menschen, sondern tatsächlich ein Fakt. Der männliche Körper speichert Wärme deutlich besser als der weibliche. Männer haben rund 25 Prozent mehr Muskelmasse, welche für die Wärmeerzeugung zuständig ist. Mehr Muskeln bedeuten also auch mehr Wärme. Weiters ist die Haut von Frauen um 15 Prozent dünner als die der Männer. Das bedeutet, dass die Isolationswirkung ebenfalls geringer ist und Frauen deutlich schneller Körperwärme verlieren. 





WAHR
 
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