Dogsharing

Geteilte Einsamkeit.

Die momentane Situation der Menschheit ist geprägt von Schnelllebigkeit, dies macht sich nicht nur in der Arbeit bemerkbar, auch die Freizeit wird immer mehr von diesem wertvollen Gut „Zeit“ eingeschränkt. Ein jeder hetzt von Termin zu Termin – das Leben bewusst zu (er)leben, sich Zeit für Aktivitäten zu nehmen, die einem wichtig sind, rückt zunehmend in den Hintergrund.
Spätestens jedoch seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang des Jahres 2020 beginnen die Menschen umzudenken, sie wollen ihr Leben nicht im Eiltempo durchspulen, beginnen sich nach Neuem umzusehen. Nicht weiter verwunderlich ist es deshalb, dass dem einen oder anderen aufgefallen ist, wie einsam das Leben in einem Lockdown zu sein scheint. Nicht wenige Alleinstehende haben sich deshalb nach einem Gefährten auf vier Pfoten und mit glänzendem Fell umgesehen.

„Denn zu zweit ist die Einsamkeit besser erträglich!“

Katharina Seewald © Pfotenbalance

In Zeiten von Homeoffice und Co. war es ein Leichtes, immer wieder mit dem Hund „Gassi“ zu gehen, es fiel nicht weiter auf, wenn man sich in der Mittagspause 30 Minuten Zeit „stahl“, um mit dem Hund eine kleine Runde zu drehen – konnte man sich seine Zeit ja halbwegs frei einteilen. Doch nicht alle Betriebe gestatteten während der gesamten Pandemie das Homeoffice, so musste man wieder ins Büro, um seinen 9-to-5-Job wieder aufzunehmen. Schnell wurde klar, dass viele Betriebe nicht damit einverstanden sind, die neu angeschafften Vierbeiner mit in die Arbeit zu nehmen und dort zu betreuen. Hunde – bekanntlich Rudeltiere – sind auch nicht dafür geschaffen, täglich viele Stunden allein zu bleiben. Natürlich funktioniert es mit einigen Vierbeinern sehr gut, andere Charaktere hingegen verlangen viele Stunden an Training, damit sie das Allein- bleiben erlernen können.


Man sann auf Ideen – dies sollte quasi die Geburtsstunde des modernen Dogsharings sein. Denn mit diesem Konzept können alle Beteiligten nur gewinnen. Hunde, die das Alleinbleiben stresst, dürfen mit Herrchen oder Frauchen, die aus den verschiedensten Gründen keine eigenen Hunde halten können oder wollen, gemeinsame Stunden an der frischen Luft bei großartigen Aktivitäten verbringen. Und der/die eigentliche Besitzer:in bekommt abends einen vollkommen zufriedenen Vierbeiner zurück und kann selbst noch Mußestunden mit dem treuen Gefährten genießen, muss sich dabei aber keine Gedanken darüber machen, den Hund adäquat zu bewegen. Wichtig ist, dass sich alle Beteiligten im Vorfeld auf Regeln im Zusammenleben mit dem Hund einigen, damit es später zu keinen unliebsamen Überraschungen kommt. Auch müssen rechtliche Grundlagen im Bezug auf Haftung und Versicherung geklärt werden.

Sich einen Hund auszuborgen, um bei Spaziergängen und Alltagsaktivitäten nicht allein zu sein, schafft für sämtliche Beteiligten, also Hundebesitzer, Gassigeher und Hund, ganz neue Welten und führt – wenn ein paar Punkte besprochen wurden – zu einer Win-win-Situation.

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