Wie beurteilen Sie das Regierungsprogramm der neuen schwarz-rotpinken Koalition? Welche Maßnahmen sind dabei für die Wirtschaft besonders relevant?
Das Regierungsprogramm zeigt deutlich: Unsere Bemühungen für den Standort Österreich und die heimischen Betriebe waren erfolgreich. Es ist gelungen, ein umfassendes Comeback-Paket zu schnüren, das auf den drei zentralen Säulen Leistungsbereitschaft, Wettbewerbsfähigkeit und Bürokratieabbau basiert. In herausfordernden Zeiten haben wir Verantwortung übernommen und die besten Ansätze aus allen politischen Lagern vereint, um das Sozialund Gesundheitssystem zu sichern. Mit konkreten Maßnahmen wie der Abschaffung der Belegerteilungspflicht bis 35 Euro, der Attraktivierung von Arbeiten im Alter und der steuerlichen Begünstigung von Überstunden schaffen wir einen echten Mehrwert für Unternehmer und Arbeitnehmer. Unser Fokus liegt nun auf der raschen Umsetzung dieser Maßnahmen. Es ist an der Zeit, anzupacken – für Österreich und seine Wirtschaft.
„Es ist gelungen ein Comeback-Paket für Österreich zu schnüren.“
Sie sind kürzlich zum neuen Wirtschaftssprecher der ÖVP im Nationalrat ernannt worden. Wie beurteilen Sie die aktuelle wirtschaftliche Lage?
Wir stehen vor großen Herausforderungen. Der Bürokratiedschungel und der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften belasten unsere heimischen Betriebe enorm. Gerade jetzt sind starke wirtschaftspolitische Entscheidungen notwendig. Es ist entscheidend, dass die Interessen der Wirtschaft eine kraftvolle Stimme haben, denn wirtschaftliche Probleme halten sich nicht an eine 4-Tage-Woche und machen keinen Urlaub. Jetzt ist es wichtig, gemeinsam Hindernisse aus dem Weg zu räumen und den Unternehmerinnen und Unternehmern den Rücken freizuhalten, damit sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können: den Erfolg ihrer Unternehmen.
Welche Strategien verfolgen Sie, um dem akuten Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken?
Einerseits müssen wir das gesamte Potenzial im Inland voll ausschöpfen. Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell, das wir nicht nur sichern, sondern auch weiter ausbauen müssen. Österreichs Lehrlingsausbildung genießt international Vorbildcharakter und ist für die langfristige Fachkräftesicherung unerlässlich.

Besonders wichtig ist es, das Image der Lehre weiter zu stärken. Zusätzlich müssen wir Anreize schaffen, um insbesondere Vollzeitarbeit attraktiver zu machen. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist ein entscheidender Schritt, um Eltern echte Wahlfreiheit zu ermöglichen. Wer mehr leistet, soll dafür belohnt werden – Vollzeitarbeit darf keine Ausnahme sein, sondern sollte der Normalfall werden. Ein weiterer Schlüssel zur Fachkräftesicherung ist der Ausbau der Rot-Weiß-Rot-Karte und der Ausbau der Saisonkontingente. Dadurch können wir qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland gezielt anwerben und einen Mangel an Fachkräften im Inland ausgleichen.
„Unsere KMU sind das Rückgrat der Wirtschaft.“
Warum sollten Unternehmer bei der Wirtschaftskammerwahl dem Wirtschaftsbund ihre Stimme geben? Was unterscheidet den Wirtschaftsbund von anderen?
Der Wirtschaftsbund hat eine einzigartige Stärke: Wir vertreten die gesamte Bandbreite der österreichischen Wirtschaft – vom Einzelunternehmen über Familienbetriebe bis hin zu großen Leitbetrieben. Wir sind tief in allen Branchen verwurzelt und durch unsere Landes- und Bezirksorganisationen so nah an den Betrieben wie niemand sonst. Seit 80 Jahren schaffen wir stabile Rahmenbedingungen für die optimale Entwicklung der österreichischen Wirtschaft. Durch unsere direkte Verbindung zu den Unternehmerinnen und Unternehmern wissen wir genau, wo der Schuh drückt. Unsere Schwerpunkte liegen auf weniger Bürokratie, mehr Wettbewerbsfähigkeit und einem Comeback von Leistungsbereitschaft und Wohlstand. Unsere KMU sind das Rückgrat der Wirtschaft. Sie zu stärken und den Staat effizienter zu gestalten, ist unser erklärtes Ziel. Der Wirtschaftsbund ist als stärkste Interessenvertretung ein Garant für eine zukunftsorientierte und wettbewerbsfähige Wirtschaftspolitik. Jetzt geht es darum, gemeinsam anzupacken – für unseren Wohlstand und für die kommenden Generationen. Statt Unternehmer- Bashing brauchen wir jetzt echten Einsatz für die Wirtschaft.