Bio im Reis.

Zwischen Anbau und Verpackung.

Welche Rolle spielt die Kreislaufwirtschaft in der Unternehmensstrategie von Reyhani?
Amin Reyhani: Bei Reyhani ist Kreislaufwirtschaft kein kurzfristiger Trend, sondern Teil einer Haltung, die sich über viele Jahre entwickelt hat. Schon früh wurde im Unternehmen versucht, verantwortungsvoll zu entscheiden – sei es im Umgang mit Rohstoffen, in der Zusammenarbeit mit Partnern oder bei der Verpackungsauswahl. Seit der Umstellung auf bio- und fairtradezertifizierten Reis rückt das Thema noch stärker in den Fokus. Wir setzen Rohstoffe effizient ein, vermeiden Verschwendung und optimieren unsere Prozesse kontinuierlich – etwa durch plastikfreie Verpackungen und sparsamen Energieeinsatz im Alltag. Kreislaufwirtschaft verstehen wir nicht als perfekten Zustand, sondern als einen Weg, auf dem wir mit jedem Schritt dazulernen – in kleinen wie größeren Bereichen.

© Reyhani

Haben Sie sich konkrete Ziele im Bereich Kreislaufwirtschaft gesetzt?
Unser Ziel ist es, möglichst ressourcenschonend zu arbeiten. Wir setzen auf plastikfreie, recycelbare Verpackungen, reduzieren Materialverbrauch im Büro und vermeiden Lebensmittelverschwendung. Auch im Anbau fördern wir gemeinsam mit unseren Partnern Methoden, die Boden und Umwelt langfristig schonen. Uns geht es nicht um Perfektion, sondern darum, ständig zu prüfen, was wir besser machen können – Schritt für Schritt.

Reyhanis Verpackungen bestehen seit einigen Jahren aus Materialien, die gut recycelt werden können.

Arbeiten Sie mit regenerativen Anbaumethoden oder Fruchtfolgesystemen?
Ja, wir unterstützen in einigen Regionen Anbaumethoden, die den Boden gesund halten und Wasser sparen. Ein Beispiel ist die SRI-Methode (System of Rice Intensification), die den Wasserbedarf senkt und die Bodenqualität verbessert. Auch Fruchtfolgen und ein reduzierter Einsatz externer Mittel sind Teil unserer Strategie. Wichtig ist uns, dass Maßnahmen gemeinsam mit den Landwirt:innen umgesetzt werden und zu ihren Bedingungen passen.

Wie gehen Sie mit dem hohen Wasserverbrauch bei Reis um?
Wasser ist im Reisanbau zentral. Deshalb fördern wir Methoden wie SRI, die den Verbrauch senken. Zudem unterstützen wir Anbaugebiete, in denen natürliche Regenzyklen genutzt werden können, um zusätzlichen Wasserbedarf zu reduzieren. Wir wollen Herausforderungen nicht verdrängen, sondern ihnen verantwortungsvoll begegnen.

Nachhaltigkeit wird zunehmend gezielt nachgefragt – besonders im Großhandel, etwa für Großküchen und Gemeinschaftsverpflegung.

Welche Recycling- oder Wiederverwertungsprozesse setzen Sie aktuell ein?
Unsere Verpackungen bestehen aus recycelbaren Materialien. Darüber hinaus vermeiden wir im Alltag Abfälle: Marketingmaterialien und Messestände nutzen wir langfristig, reduzieren Papierverbrauch im Büro und prüfen beschädigte Ware auf Weiterverwendung. Das sind oft keine großen Innovationen, aber sie helfen, Ressourcenverbrauch kontinuierlich zu senken.

Welche Prozesse haben Sie im Sinne von Nachhaltigkeit überarbeitet?
Ein entscheidender Schritt war der Verzicht auf Plastikverpackungen seit 2018. Heute nutzen wir Kartonfaltschachteln und Papiersäcke. Auch im Anbau gehen wir neue Wege – etwa durch natürliche Methoden oder Forschungsprojekte zur Reduktion von Methanemissionen im Reisanbau. Nachhaltigkeit ist für uns kein abgeschlossener Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft in der Praxis?
Die Suche nach geeigneten Materialien und die Umsetzbarkeit vor Ort sind herausfordernd. Besonders in der Zusammenarbeit mit Landwirt:innen zeigt sich, dass Veränderungen Zeit, Vertrauen und finanzielle Mittel brauchen. Wir setzen auf offenen Austausch und realistische, langfristig tragfähige Lösungen – unterstützt durch gewachsene Partnerschaften.

Wird Nachhaltigkeit bei Ihren Produkten gezielt nachgefragt oder ist es eher ein Zusatznutzen?
Nachhaltigkeit wird zunehmend gezielt nachgefragt – besonders im Großhandel, etwa für Großküchen und Gemeinschaftsverpflegung. In Regionen wie Österreich und Deutschland wird der Einsatz nachhaltiger Produkte aktiv gefördert. Auch bei Konsument:innen steigt das Bewusstsein: Viele achten auf Herkunft, Herstellung und soziale sowie ökologische Standards. Für uns ist das ein Ansporn, diesen Weg konsequent weiterzugehen – nicht, weil es sich gut vermarkten lässt, sondern weil wir überzeugt sind, dass es der richtige Weg ist.

© Reyhani
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