Altes sanieren – neues kreieren

Wie das Planungsbüro GSD Innovation lebt. Eine Erfolgsstory zwischen goldenen Ziegeln und bunten Lego-Steinen.

„Wien ist eine schöne Stadt, vor allem wegen der bestehenden Architektur“, sagt Werner Rebernig, Geschäftsführer der GSD (Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung) mit Sitz in Favoriten. Doch so schön Gebäude von außen sind, so viel ist oft im Inneren noch zu tun. Hier kommt Rebernig mit seinem Team ins Spiel. Ihre Spezialität: Sanierung, Königsdisziplin der Architektur. „Wir tragen unseren Teil bei, die Schönheit der Gebäude zu bewahren und für Menschen lebenswerter zu machen. Im Bestandsbau muss man dafür oft anders denken, neue Wege gehen.“ Konkret führen diese Wege um alte Kamine herum oder an historischen Fassaden vorbei.

Großvolumige Sanierungen auch denkmalgeschützter Gebäude mag für viele eine Herkules-Aufgabe sein. Für die GSD ist es Alltag. Und Tradition. Das erste Projekt nach der Gründung 1986 war die Sanierung des Karl-Marx-Hofs, es folgten weitere Gebäude-Giganten wie das Neue Schöpfwerk oder der Goethehof. Das Planungsbüro hat sich über Jahrzehnte als verlässlicher Partner sowohl für Private als auch Genossenschaften und die öffentliche Hand erwiesen. Das GSD-Portfolio umfasst dabei Dachgeschoss-Ausbauten, Schulen und Neubau – dokumentiert auch durch Auszeichnungen für besondere Bauleistungen.

Es soll schön ausschauen, aber es muss auch funktionieren.

Bereits drei Mal konnte die GSD etwa den renommierten Stadterneuerungspreis gewinnen, zuletzt diesen Sommer für den Umbau am Johann-Hoffmann-Platz in Meidling. Die Verleihung des Wiener „Güteziegel“ in Gold in der Kategorie Pionierleistung kurz begründet: bemerkenswerte energetische Verbesserung, 26 zusätzliche hochwertige und leistbare (!) Wohnungen, 48 neue Balkone, barrierefreie Anbindung durch Absenkung des Innenhofs, Gemeinschaftsterrassen, Dachbegrünung, Verbindung der Höfe. „Die Veränderungen hier entsprechen unserem Leitgedanken“, so Rebernig. „Wir wollen Räume schaffen, an denen die Leute zusammenkommen. Es soll schön ausschauen, aber es muss auch funktionieren. Und es muss wirtschaftlich sein.“ Das ist der Vorteil seines 18-köpfigen Teams aus Technikern und Architekten mit dem Know-how von Baumeistern, bereit die Extrameile zu gehen, ohne Extrakosten zu verursachen. Denn wichtiger als Preise ist dem GSD-Geschäftsführer ohnehin, dass die Leute zufrieden sind. „Die Mieter und der Bauherr.“

 

Der farbenfrohe Zubau zur Schule in der Ruckergasse (Meidling). © Bernhard Broer, GSD

Dass bei so viel Fokus auf Funktionalität und Lebensqualität die Ästhetik bei der GSD nicht zu kurz kommt, beweist ein anderes Projekt. Der farbenfrohe Zubau zur Schule in der Ruckergasse (Meidling) hat sich zu einer kleinen Sehenswürdigkeit entwickelt. So sehr, dass Künstler Harald Gach, der die bedeutendsten Gebäude Wiens mit Lego-Steinen nachbaut, die Schule bereits als Miniatur-Modell verewigt hat. Ein weiterer Meilenstein für die GSD – diesmal aus Plastik.

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