Besser wir sanieren’s (gleich)!

Fünf Männer für (fast) alle Fälle.

Wenn’s klemmt, zieht, etwas kaputt ist oder der Feuerlöscher gewartet werden muss, ist immer einer dieser (Super-)Männer zur Stelle: Andi, Gerfried, Christian, Edi und Gerhard von der BWSan tauchen immer dann auf, wenn es Probleme in den Wohnhausanlagen der BWSG gibt. Aber sie verursachen sie freilich nicht, sondern lösen sie.

Bei einer Mieterin lässt sich die Balkontür nicht schließen. „Das haben wir gleich“, sagt Christian.

Es ist ein sonniger Tag im November. Fahrt zu einer der BWSG-Reihenhausanlagen in den 22. Wiener Gemeindebezirk. Bei einer Mieterin lässt sich die Balkontür nicht schließen. „Das haben wir gleich“, sagt Christian. Gekonnt heben er und sein Kollege Edi die Tür aus den Angeln. „Das Eckband muss ausgetauscht werden, dann passt’s wieder.“ Gesagt, getan, nach nicht einmal 15 Minuten verlassen beide wieder das Haus, die Balkontür schließt wieder normal. „Das war ein recht schneller Einsatz“, sagt Christian. Nicht jeder verläuft in diesem Tempo und auch so reibungslos. Manchmal ist ein zweiter Anlauf erforderlich. Nämlich dann, wenn ein Ersatzteil fehlt oder ein spezielles Werkzeug für die Reparatur vonnöten ist. „Es wäre klasse, wenn sich die Leute nicht immer erst dann melden würden, wenn etwas kaputt ist“, meint Christian. Alle zwei Jahre sollten die Fenster und Türen gewartet werden, dafür müssten sich die Mieterinnen und Mieter aber aktiv melden. Verständlich, dass das nicht viele tun. Bezahlen müssen die Bewohner nichts – es sei denn, es geht klar hervor, dass die Zerstörung mutwillig erfolgt ist. 

Wenn die BWSan klingelt, wird immer etwas wieder in Ordnung gebracht. Diesmal ist es eine Balkontür, die von Edi und Christian repariert wird. © BWSG/Vera Bauer
Innerhalb von 15 Minuten wurde die Balkontür ausgehebelt, ein neues Eckband angeschraubt und die Tür wieder eingehängt. © BWSG/Vera Bauer

Freundliche Mieter und Frühaufsteher

„Wir haben im Großen und Ganzen wirklich angenehme, freundliche Mieter“, sagt Christian auf dem Weg zum nächsten Termin. Er selbst ist seit rund fünf Jahren im Team der BWSan mit dabei; zuvor war er viele Jahre bei einer Fensterfirma angestellt. Nicht selten wird ihm oder den Kollegen nach getaner Arbeit ein Kaffee angeboten. Das geht sich nicht immer aus, denn oft muss man gleich weiter. Mehr als 10.000 Schritte am Tag hat Christian trotz des Dienstwagens aber immer noch geschafft. Es kommt nicht selten vor, dass am Weg zu einem Termin noch ein anderer eingeschoben werden muss. „Wenn’s am Weg liegt, geht das schon. Schwierig wird es nur, wenn es in der entgegengesetzten Richtung ist“, meint er. 

Doch auch dafür finden die Kollegen eine Lösung. Ersatzteile und Leistungen werden einfach von demjenigen er- oder gebracht, der dem Ort des Geschehens am nächsten ist. Oder man trifft sich in der Mitte. Jeder der Kollegen hat zwischen drei und vier Aufträge pro Tag. Dabei ist schwer abzuschätzen, wie lange ein Termin dauert. Frühaufsteher sollte man auf jeden Fall sein, wenn man zum Team der BWSan dazugehören möchte, denn der Dienst beginnt um sieben Uhr. Zwölf-Stunden-Tage gibt es auch, sind aber die Ausnahme. Fad wird dem Team rund um Artur, den Chef der Gruppe, nicht.

Ein „feuriges“ Thema

Artur ist seit drei Jahren bei der BWSan beschäftigt. Zuvor war er 34 Jahre am Bau tätig, davon 18 Jahre als Polier; bei großen Baustellen und viel im Ausland unterwegs. Jetzt managt er das fünfköpfige Team rund um Andi, Gerfried, Christian, Edi und Gerhard. Der Arbeitsplan für eine Woche wird immer erst zeitnah in der Woche zuvor erstellt. Das Um und Auf dabei lautet flexibel sein: „Es gibt immer dringende Sachen, die in letzter Minute erledigt werden müssen. Da heißt es dann umplanen. Wenn ein Mitarbeiter auf Urlaub ist und ein anderer krank, muss sich trotzdem alles ausgehen“, berichtet Artur von seinem Arbeitsablauf. Er selbst hat in die BWSan auch ein „feuriges“ Thema mit eingebracht: „Früher waren an der Feuerlöscherwartung ausschließlich Fremdfirmen beteiligt.“ Das könne man doch selbst machen, dachte er. 

Vom Parkbankschleifen bis hin zu Sockelfliesen erneuern: Die Aufgaben halten die Männer auf Trab. Vier Busse und ein Kastenwagen stehen ihnen für vier Bundesländer zur Verfügung. © BWSG/Vera Bauer
Für Feuerlöscherwartungen und Instandsetzungen in vier Bundesländern sind 264 Objekte zu betreuen. In kleinen Wohnhausanlagen sind es fünf bis sechs Feuerlöscher, bei großen Anlagen wie der Hauffgasse können es schon über 200 sein, die innerhalb von einer Woche überprüft werden müssen. Reine Brandschutzbegehungen werden in 223 Wohnobjekten durchgeführt. Diese sind einmal im Quartal notwendig. © BWSG/Vera Bauer

Gesagt, getan. Wartungen und Instandsetzungen von Feuerlöschern in 264 Wohnobjekten in vier Bundesländern führt daher seit zwei Jahren die BWSan durch. Dafür war eine Datenerhebung notwendig, wie viele  Feuerlöscher in jedem Objekt vorhanden sind. Akribisch erstellte Artur – Google Maps sei Dank – einen Plan: „Die Wegstrecken habe ich für die Brandschutzbegehungen zusammengestellt, damit von einem zum anderen Objekt am gleichen Tag nicht unnötige Kilometer gefahren werden müssen“, erläutert Artur. Die Berechnung für die Zusammenstellung eines Arbeitstages sieht so aus: Fünf Feuerlöscher müssen innerhalb von einer Stunde überprüft werden. Bei einem Arbeitstag von 8,5 Stunden macht das bis zu 40 Stück täglich.

 

Liftschacht und Laub

Ein neuer Tag, neue Aufträge. Dieses Mal steht zu Beginn das Auspumpen eines Liftschachts an erster Stelle, und zwar in der Zentrale in der Triester Straße. In einem Kanister wird das durch einen Schlauch abgepumpte Wasser fachgerecht entsorgt. Gerfried und Gerhard widmen sich gerade dieser Aufgabe, die nicht allzu rasch erledigt sein wird. Ein Blick in den Schacht zeigt, dass es durchaus ein paar Tausend Liter Wasser sein können. „So etwas passiert hier immer dann, wenn es den Grundwasserspiegel anhebt“, erklärt Christian. Aber dafür und noch mehr gibt es ja die BWSan. Während Gerfried und Gerhard vermutlich noch den ganzen Vormittag beschäftigt sein und sich ihre anderen Termine dadurch verschieben werden, ist Andi in einer Wohnhausanlage in Wien mit dem Wegbringen einiger Fuhren Laub beschäftigt.

 

Über Strukturen, gute Kollegen und einen Brand

Andi ist wie Edi seit rund zwei Jahren mit von der Partie. In seinem früheren Job als Techniker bei einer Fassadenfirma war Urlaub ein Fremdwort für ihn. An seinem jetzigen Arbeitsplatz sei das anders. Natürlich gebe es auch einiges zu tun, aber die Aufträge werden nacheinander abgearbeitet. Diese Strukturiertheit stresse ihn weniger. „Zusätzlich ist die Arbeit bei der BWSan sehr abwechselnd und das gefällt mir. Jeder Tag ist anders und den Zusammenhalt mit den Kollegen schätze ich sehr“, sagt er. Seit Kurzem darf er auch Feuerlöscher in den Wohnhausanlagen überprüfen, für die es eine eigene Ausbildung braucht. Brandschutzbegehungen werden grundsätzlich viermal pro Jahr durchgeführt. 

Mehrere Hundert Liter Wasser müssen an einem Vormittag aus einem Aufzugsschacht gepumpt werden – die Kollegen haben dafür die Prüfung für Aufzugswarte absolviert. Sie sind außerdem Brandschutzbeauftragte. © BWSG/Vera Bauer

Dabei werden nicht nur die Feuerlöscher überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht, sondern auch kontrolliert, ob Fluchtwege frei zugänglich sind, sowie Türen und Schlösser überprüft. Dabei stoßen er und die Kollegen oft auch auf Unverständnis. „Die Leute glauben, man will ihnen was Böses, wenn man sagt, sie sollen ihre Gegenstände von den Gängen entfernen“, erzählt er. In die Trickkiste muss er dann bei Argumenten nicht greifen, sondern lediglich auf wahre Begebenheiten hinweisen. „In Salzburg hat einmal ein Kinderwagen im Stiegenhaus gebrannt. Das glauben’s dann nicht, wenn man das erzählt“, sagt Andi. Die BWSan ist eben lieber zur Stelle, noch bevor es irgendwo zu brennen beginnt.

„ Mission possible“: Zimmerer, Maler, Fensterbauer, Tischler, Polier – wenn so eine Mischung zusammenkommt, ist alles möglich. „Es gibt auch fast nichts, was wir nicht machen“, sagt Artur (2.v.l.), Chef der Gruppe. © BWSG/Vera Bauer
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