Mogsch a schian wohnen?

Ein Großprojekt der BWS in Innsbruck überzeugt durch ein spannendes Architekturkonzept aus Alt und Neu. Im Stadtteil Pradl wird nachverdichtet und es entstehen 158 neue, geförderte Wohnungen.

Wohnfläche ist generell ein knappes Gut. In Innsbruck lässt sich hier durchaus die Steigerungsform verwenden: Wohnraum in Innsbruck ist eher knapper als knapp. Zum einen befinden sich an zwei gegenüberliegenden Seiten Berge, die steil bergauf ragen, zum anderen ist im Westen der Flughafen aktiv und im Osten ist bereits mehr Grau als Grün. Bauträger BWS hat die Kriterien der Tiroler Wohnbauförderung erfüllt und kann ein Großprojekt umsetzen. Im Stadtteil Pradl verdichtet die gemeinnützige Wohnbauvereinigung mit „Zukunft Wohnen“ das bestehende Wohnquartier nach: 158 neue, geförderte Mietwohnungen kommen hinzu und zwei weitere Objekte aus dem Bestand werden saniert.

Das Projekt im Bereich Knollerstraße/Hörmannstraße/Hunoldstraße wird neben leistbaren Wohnungen auch betreutes Wohnen, Geschäftslokale und einen ASBÖ-Stützpunkt (Arbeiter-Samariter-Bund Österreich) beheimaten. Es entstehen 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit 34 bis 110 Quadratmeten. Als Generalunternehmer fungiert die Ing. Hans Bodner BaugesmbH.

Sämtliche Wohnungen werden mit Loggia, Balkon oder Terrasse ausgestattet. Fassadenbegrünung, PV-Anlagen auf den Dächern und Fahrradabstellplätze sollen für grüne Wohnqualität sorgen.

Helmut Hablitzel, MSc, Regionalleiter Immobilienmanagement Tirol/Salzburg/Vorarlberg, erzählt im Interview mit Happy together mehr über das Projekt.

Helmut Hablitzel, MSc, Regionalleiter Tirol, Salzburg, Vorarlberg © Hartlauer

Was macht das Projekt „Zukunft Wohnen“ in Innsbruck so besonders?

Helmut Hablitzel: Das ambitionierte BWS-Projekt wird das Stadtteilbild und die Lebensqualität nachhaltig verbessern, indem es bestehende Bauten und neue Entwicklungen integriert. Seit dem Baubeginn im April 2024 entstehen knapp 160 geförderte Wohnungen, die vor allem jungen Familien und älteren Personen zugutekommen. In Kooperation mit dem Arbeitersamariter-Bund (ASB) werden in der Anzengruber Straße betreutes Wohnen und Rettungsdienste angeboten. Der ASB wird im Südteil des Bauabschnitts einen neuen Standort beziehen. Zudem sind weiterhin Wohnungen für neue ÖBB-Mitarbeiter:innen vorgesehen. Auch die Sanierung der Altbauten wird mit dem Neubau verknüpft.

Die rund 160 Wohnungen werden auf drei Baukörper aufteilt und gestaffelt in zwei Baustufen errichtet.

Welches sind die wichtigsten Eckdaten für das Projekt?

Die rund 160 Wohnungen werden auf drei Baukörper aufteilt und gestaffelt in zwei Baustufen errichtet. Die Wohnnutzfläche beträgt insgesamt rund 11.000 Quadratmeter. In der ersten Baustufe werden Bauteil B und C verwirklicht, die bis Dezember 2025 fertiggestellt werden sollen. In der zweiten Baustufe wird Bauteil A errichtet; voraussichtlich bis Jänner 2026. Ausreichend Parkplätze und Tiefgaragen werden den Bewohner:innen natürlich auch zur Verfügung stehen.

Gibt es etwas Spezielles in puncto Ausstattung zu sagen?

Es gibt Grundwassernutzung und Biomasseheizung für den Bestand und Neubau, alle Wohnungen verfügen über private Freiflächen in Form von Balkon, Loggia, Terrassen oder Gartenflächen, teilweise mit Ausblick auf die Nordkette (Anm. der Redaktion: Gebirgskette)

Welche Herausforderungen gab es vorab beim Projekt Zukunft Wohnen?

Die Bekanntgabe des Siegerprojekts „Zukunft Wohnen“ führte für viele Bewohner:innen zu einer deutlichen Veränderung ihrer Wohnsituation. Um sozialen Wohnbau für kommende Generationen zu sichern, entschieden sich die betroffenen Nutzer:innen der abgetragenen Bestandsbauten für eine alternative Wohnlösung der BWS. Wir freuen uns, dass rund 75 Übersiedlungen einvernehmlich gelöst werden konnten. Trotz der Bemühungen, die Wohnqualität für alle Betroffenen zu erhalten oder zu verbessern, verdienen diese Personen besondere Anerkennung für ihren Beitrag. Zur Schaffung der ersten Neubaustufe mussten diese 75 Wohnungen sowie Nebengebäude weichen – erschwert wurde diese Mammutaufgabe durch Covid und steigende Kosten. Ohne die Lösungsfähigkeit des BWSGManagements, der Vorstände und der beteiligten Fachleute wäre das Bauvorhaben nicht umsetzbar gewesen. Besonders beeindruckt hat mich persönlich die Zusammenarbeit mit dem Architektenteam der Architekturbrauerei, das neben den gestalterischen auch die funktionellen Aspekte intensiv berücksichtigt hat. Ein herzliches Dankeschön richtet sich an die Baubehörde, die Stadtplanung und die Wohnbauförderung Tirol. Durch ihre professionelle Unterstützung, das konstruktive Miteinander und das Engagement für nachhaltige Stadtentwicklung konnte dieses ambitionierte Projekt erfolgreich umgesetzt werden. Ihre Expertise und ihr Einsatz haben wesentlich dazu beigetragen, dass moderner, sozialer Wohnbau in unserem Stadtteil Realität wird und künftigen Generationen zugutekommt. Wir schätzen die vertrauensvolle Zusammenarbeit und sind dankbar für diesen Beitrag zu diesem Meilenstein der Stadtentwicklung.

Sind noch Wohnungen frei? Falls ja, wo kann man sich melden?

Dazu am besten auf die Webseite www.bwsg.at gehen und nach dem Projekt suchen. Eine wichtige Information vorweg: Wohnungswerber:innen müssen die persönlichen Voraussetzungen der Tiroler Wohnbauförderung erfüllen.

Danke für das Interview.

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