Wir alle hinterlassen unsere Spuren, auch wenn diese oft nicht sichtbar sind. Aus der Geschichtsschreibung wissen wir, nur weil etwas (nicht sofort) für alle sichtbar ist, bedeutet dies nicht, dass es nicht existiert. Dieses Phänomen zeigt sich besonders beim ökologischen Fußabdruck. Wir alle produzieren täglich CO2-Emissionen, und das, ohne es überhaupt bewusst wahrzunehmen. Gerade in der digitalen Welt gibt es so einige CO2-Sünden, die jeder tagtäglich begeht.
Digitale Kommunikation als Kostenfaktor für die Umwelt
Besonders die gute „alte“ E-Mail verursacht einen Fußabdruck. Zwar spart die direkte digitale Kommunikation den Verbrauch von Papier, Drucker und Druckerfarbe sowie weltweite Lieferdienste ein, zu meinen, dass eine E-Mail per se umweltfreundlich wäre, ist jedoch weit gefehlt. Auch E-Mails verursachen Treibhausgase – und zwar nicht zu knapp. Eine Mail, und dies ohne Anhang, verantwortet die Bildung von etwa zehn Gramm Kohlenstoffdioxid. Was sind schon zehn Gramm, möchte manche/r nun raunen. Dem nachhaltig katastrophalen Denkmal der überbordenden Entwicklung von CO2-Emissionen sind wir als Menschheit – fast – gesamt geschuldet.

Wie entsteht Kohlenstoffdioxid durch eine E-Mail?
Holen wir kurz ein bisschen aus: Wir können E-Mails versenden, weil es das Internet gibt. Wenn wir uns das Internet als Staat vorstellen, dann hätte dieser den dritthöchsten Stromverbrauch der Erde. Gleich hinter China und den USA.
Reduzieren wir das Internet auf das Versenden und Empfangen von E-Mails, bleibt ein Stromverbrauch, der noch immer so hoch ist wie der gesamte Energiebedarf von z. B. Österreich und der Schweiz. Gerade E-Mails, die über das Mobilfunknetz abgerufen und versendet werden, verbrauchen besonders viel Strom. Und zwar zehnmal mehr Strom als über das WLAN-Netz zu Hause oder im Büro abgerufene E-Mails. Mit der Einrichtung einer E-Mail-Adresse hat man auch einen Hosting-Account. Quasi die Schaltzentrale und das Hauptlager für die E-Mails. Der Hosting-Account liegt, wie auch eine Website und alles, was über das Internet nutzbar ist, auf sogenannten Servern, die dazu dienen, dass man E-Mails empfangen, senden, weiterleiten kann. In meist riesigen Rechenzentren werden die Server mit Strom versorgt, der bekanntlich nicht auf Bäumen wächst. Die Räumlichkeiten selbst müssen gekühlt werden, da aufgrund des massiven Datenverkehrs ordentlich Hitze erzeugt wird. Ein erster Schritt zur klimafreundlichen Kommunikation wäre die Wahl eines E-Mail-Anbieters, dessen Server ausschließlich mit Ökostrom aus natürlichen, erneuerbaren Energiequellen versorgt werden.

Internet bedeutet: sehr viel Energieverbrauch
Willkommen beim unsichtbaren Fußabdruck. Einerseits braucht es, um E-Mails nutzen zu können, ein Gerät. Dieses muss designt und produziert werden. Doch der Footprint der Hardwareherstellung ist ein anderes Kapitel, wenn auch ein wichtiges. Jedenfalls wollen diese Geräte regelmäßig aufgeladen werden. Mit welcher Art von Strom? Da wir diese Handlung des Aufladens selbst vornehmen und vielleicht auch den Stromanbieter selbst gewählt haben und die Rechnung bezahlen, sind diese Faktoren noch relativ greif- und nachvollziehbar. Anders sieht es da schon mit dem für Endverbraucher:innen nicht sichtbaren Energieverbrauch aus: die Rechenprozesse, die Datenverarbeitung und die Stromversorgung für das Environment der Server. Unsere Kommunikation per E-Mail wie auch der Betrieb von Websites, das Nutzen von Streamingdiensten und Cloud-Services – also ein 24/7-Datenaustausch – ist nur möglich, weil in riesigen Rechenzentren weltweit ständig über 45 Milliarden Server im Einsatz sind. Und diese benötigen für den laufenden Betrieb unglaublich viel Energie.
Zurück zum eigenen Alltag. In der Regel versenden wir täglich mehr als nur eine E-Mail. Auch wenn im beruflichen Umfeld in den letzten Jahren die Kommunikation via E-Mail vielfach auf Apps oder Messenger-Dienste verlagert wurde. Was bleibt und immer noch steigt, ist die Zahl jener E-Mails, die wir erhalten. Dazu zählen nicht nur E-Mails, die wir dringend erwarten, sondern vor allem Newsletter, Werbung oder Benachrichtigungen von Social-Media-Plattformen. Hand aufs Herz: Wir löschen doch alle regelmäßig ungelesene E-Mails!

Über GreenWebspace
GreenWebspace ist ein österreichisches Unternehmen für klimafreundliche und klimapositive Online-Solutions: Webhosting, Cloud-Services und Online-Konferenzen. Wir stehen für eine gelebte Nachhaltigkeit unter den Gesichtspunkten der 17 (Sustainable Development Goals der UN) und der Gemeinwohlökonomie. Der wertschätzende Umgang mit Ressourcen und unseren Mitmenschen ist uns ein besonderes Anliegen.
Unser Team bildet, so wie wir das selbst immer wieder mit einem Schmunzeln sehen, ein Biotop multidisziplinärer Erfahrungen. Uns alle verbindet die Affinität zum Digitalen, zur Natur, der Wille zum Miteinander und die Motivation, gemeinsam immer wieder neue Pfade zu entdecken, um gemeinsam mit und für unsere Kund:innen unsere Welt zu gestalten. Warum wir unseren Job gerne machen? Weil wir mit jedem Tag mehr sehen, wie Digitalisierung und eine achtsame Lebensweise positiv zusammenwirken können.
Die klimafreundliche E-Mail. Das kannst du tun!
Ökostrom statt Ressourcenraubbau
Wähle einen E-Mail-Provider/Hostinganbieter, der mindestens auf Ökostrom aus natürlichen, erneuerbaren Energiequellen setzt – für Rechenzentrum und das eigene Office.
Überlege, ob du vielleicht selbst auf Ökostrom-anbieter wechselst, oder animiere dazu in deinem Unternehmen.
Datenmenge reduzieren
Lasse deine E-Mails nicht ewig im Postfach schmoren, sondern lösche regelmäßig, ziehe sie in einen lokalen Ordner oder archiviere insbesondere ältere E-Mails.
Ein elektronischer Papierkorb gehört regelmäßig geleert, so wie der Papierkorb im Büro oder zu Hause auch!
Richte Spamfilter ein.
Versende Fotos, Grafiken und auch PDFs nur in komprimierter Version.
Richte automatische Mail-Benachrichtigungen bewusster ein oder schalte diese ab.
Frage dich vor dem Versenden: Ist es wirklich wichtig, dass ich diesen Anhang mitschicke? Vielleicht ist die Nutzung eines klimafreundlichen Cloud-Systems sinnvoller, bei dem remote von mehreren auf ein Dokument zugegriffen werden kann.
Kompensation durch deinen Provider
Der letzte Schritt, um dem CO2-Fußabdruck von notwendigen und unvermeidlichen Datenmengen im digitalen Alltag auf konstruktive Art zu begegnen, ist eine nachvollziehbare und nachhaltige Aufforstung durch vertrauenswürdige Institutionen.
