Die Frage, wie und wo wir arbeiten, beschäftigt Menschen rund um den Globus mehr denn je. Aktuell arbeiten so viele Menschen im Homeoffice wie nie zuvor. Meetings und Bewerbungsgespräche finden virtuell statt, Führungskräfte verabschieden sich von der Präsenzkultur und in vielen Branchen kommt man langsam, aber sicher von der Anwesenheits- zur Ergebniskontrolle. Veränderungen wie diese sind Beispiele für New Work und haben großen Einfluss auf Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Das Konzept der „Arbeit 4.0“ beschreibt die Rahmenbedingungen, wie Arbeit in der heutigen Gesellschaft, die durch Digitalisierung und Globalisierung geprägt ist, gelebt werden kann. Was bedeutet das für Unternehmen auf Personalsuche? „Recruiting hat sich von der Auswahl- zur Akquisitionsdisziplin entwickelt. Das verändert alles und erfordert, dass das Topmanagement Recruiting auf seine Agenda nimmt“, erklärt Daniel Marwan, CEO des Recruitingunternehmens epunkt.
Neben der 4-Tage-Woche lautet das nächste Level der Arbeitszeitflexibilisierung „Workation“.
Kontrolle war gestern, Vertrauen ist besser
Es riecht nach Meer, die Möwen ziehen am Himmel ihre Kreise, die Grillen zirpen unter den Zypressen und das Panorama könnte ein Bildschirmschonermotiv sein. Können Sie sich vorstellen, so zu arbeiten? Neben der 4-Tage-Woche lautet das nächste Level der Arbeitszeitflexibilisierung „Workation“ (Kofferwort, bestehend aus Work und Vacation, quasi wie Homeoffice, aber vom Urlaubsort aus). Was früher vor allem Freelancer genossen, ist inzwischen für Vollzeitangestellte eines der heißesten Themen im Bereich New Work. Warum, das zeigt das Ergebnis einer Studie des Karrierenetzwerks LinkedIn: Jeder Vierte kündigt wegen fehlender Flexibilität im Job. Vor allem für die Gen Z und nachfolgende Generationen, die den Arbeitsmarkt prägen werden, ist eine strenge Büropflicht ein Ausschlusskriterium. epunkt testet mit der 4-Tage-Woche selbst seit einem Jahr eines der vielversprechendsten New-Work-Modelle. Konkret: Von Montag bis Donnerstag wird gearbeitet, der Freitag ist im Normalfall frei, das Gehalt bleibt gleich. „Ein Jahr, in dem ich viel dazugelernt habe, manches bereue und einiges genauso wiederholen würde. So viel vorweggenommen: Die 4-Tage-Woche umzusetzen, ist alles andere als eine ‚gmahde Wiesn‘“, bilanziert Marwan. Die Zahlen sprechen jedoch für sich: Mit der Arbeitszeitumstellung ist die Fluktuation um 63 Prozent gesunken, die Anzahl der Bewerbungen um 50 Prozent gestiegen und der Großteil der Mitarbeiter gibt an, sich insgesamt erholter zu fühlen. Auch die Workation- Möglichkeit wurde gut angenommen – ein Team hat sich sogar gemeinsam ein Haus in Kroatien gemietet.
Start-up-Mentalität im Großkonzern gegen Fachkräftemangel?
Künstliche Intelligenz, Big Data und Automatisierung halten auch im Recruiting Einzug. Zukunftsforscher prognostizieren, dass es in dem kontinuierlichen Wandel, der mit New Work einhergeht, eine Konstante geben wird: den Fokus auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter und eine entsprechende Führungskultur. Das „Warum“ des Unternehmens verbindet sich mit dem „Warum“ und dem „Wie“ der Mitarbeiter.
New Work fragt:
Warum tun wir als Unternehmen, was wir tun? Warum bist du hier? Wie möchten wir als Unternehmen unsere Ziele erreichen? Wie kannst und willst du dich dabei einbringen? Vorreiter dieses Arbeitsmodells sind zumeist Start-ups. Immer mehr traditionelle Unternehmen folgen aber mit ihrer Unternehmenskultur einer New-Work-Philosophie, weil die Generationen X, Y und Z die Ausrichtung der Arbeit auf ihre individuellen Bedürfnisse immer mehr einfordern.
„Unternehmen müssen lernen, in Lebensmodelle zu passen – nicht der Mensch in Arbeitsmodelle.“
Alte Arbeitswelt vs. neue Arbeitswelt: fünf Unterschiede Fünf zentrale Punkte, damit New Work nicht zu Old Work im Homeoffice wird:
- Im Fokus stehen die Work-Life-Balance, der Sinn der Tätigkeit und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit.
- Es geht neben dem Gewinnen neuer Talente insbesondere um das Halten guter Fachkräfte. Mitarbeiterzufriedenheit, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Projektarbeit und Einsatz nach Stärken (auch interdisziplinär) sowie Flexibilität und Offenheit sind gefragt.
- Digitalisierung vernetzt und macht Arbeitsprozesse transparenter und effizienter. Unverzichtbar ist die technische Infrastruktur, um niedrigschwellig Informationen mit Kollegen zu teilen und um zeitfressende Routinetätigkeiten zu automatisieren.
- Präsenzkultur weicht flexiblen Arbeitszeiten und -orten. Vertrauen sticht Kontrolle.
- Mit einem hierarchischen Führungsstil verlieren Unternehmen im War for Talents an Attraktivität. New Work kann über die Zukunft der Firma entscheiden.

Über epunkt epunkt ist Marktführer im Recruiting in Österreich. Seit 23 Jahren begleitet epunkt Kundinnen und Kunden bei der Suche nach den besten Spezialist:innen und Führungskräften. Mit einer Besetzungsanzahl von jährlich rund 1.600 Positionen zeigt epunkt einen stetigen Aufwärtstrend. Das Recruitingunternehmen ist eigentümergeführt. Gegründet im Jahr 2000 von Daniel Marwan zählt das Unternehmen heute mehr als 210 Mitarbeiter:innen und ist mit Standorten in Linz, Wien, Graz, Salzburg und Tirol vertreten. Internationale Personalsuchen deckt epunkt mit dem Tochterunternehmen Talentor International ab.