Was deckt die gesetzliche Krankenversicherung? Welche Fälle werden nicht gedeckt?
Die gesetzliche Krankenversicherung deckt die Grundbedürfnisse ab. Laut gesetzlichen Bestimmungen darf die Krankenbehandlung „das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“. Die Art der Behandlung ist hierbei für alle gleich. Man hat mit dieser gesetzlichen Krankenversicherung die Möglichkeit, Leistungen von Vertragsärzten und Vertragsspitälern in Anspruch zu nehmen.
Was deckt eine private Kranken-versicherung noch zusätzlich ab?Nahezu alle Österreicher:innen haben ja bereits eine gesetzliche Krankenversicherung.
Der Vorteil einer privaten Krankenversicherung liegt in erster Linie darin, dass man schnelleren und umfassenderen Zugang zu nötigen Behandlungen hat; so fallen die langen Wartezeiten aufgrund des Vertragsärztemangels und der Überbelegung der Vertragskrankenhäuser weg. Je nach Versicherung werden auch noch einige Zusatzleistungen abgedeckt, die bei einer gesetzlichen Krankenversicherung selbst bezahlt werden müssen.
Reicht eine reine gesetzliche Krankenversicherung aus?
Das ist eine schwierige Frage, die jeder für sich beantworten muss. Wir haben in Österreich ein recht gutes Gesundheitssystem, das aber in den letzten Jahren stark unter Druck geraten ist, der in der Zukunft weiter steigen wird. Insofern kann man die private Krankenversicherung nicht mehr so einfach und pauschal als Luxusversicherung abtun, wie das früher gerne gemacht worden ist.
Wie setzt sich eine private Krankenversicherung zusammen?
Es gibt mehr oder weniger zwei Teilbereiche, die eine Krankenversicherung abdecken kann – einen ambulanten Bereich (meist betitelt mit „freie Arztwahl“ oder „Wahlarzt“) und einen stationären Teil („Sonderklasse“). Prinzipiell übernimmt die Krankenversicherung nur jene Kosten, die von der gesetzlichen Krankenkassa nicht gedeckt sind. Welche Maximalsumme, das hängt von der konkreten Polizze ab; da gibt es sehr viele verschiedene Varianten.
Es ist sehr wichtig, korrekte Angaben über eventuelle Vorerkrankungen zu machen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Versicherungsstart?
Je jünger man beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist, desto günstiger ist die Prämie. Diese zieht schon in verhältnismäßig jungem Alter empfindlich an.
Außerdem ist man als junger Mensch meist gesund. Krankenversicherungen sind recht streng bei der Gesundheitsprüfung. Vorerkrankungen können einen Versicherungsabschluss empfindlich verteuern oder gar verunmöglichen.
Risikoprüfung bei der privaten Krankenversicherung – worauf muss man achten?
Es ist sehr wichtig, korrekte Angaben über eventuelle Vorerkrankungen zu machen. Aus Sorge vor einer höheren Prämie oder einer Ablehnung etwas zu verschweigen, ist dumm. Krankenversicherungen haben das Recht, bei Erkrankungen nachzufragen, ob es Vorerkrankungen gegeben hat. Wenn man diese nicht angegeben hat, ist das eine Obliegenheitsverletzung – die Krankenversicherung kann vom Vertrag zurücktreten und man erhält keine Leistung.
Gibt es Gründe, wegen denen keine private Krankenversicherung mehr abgeschlossen werden kann?
Diverse Vorerkrankungen, sowohl physische als auch psychische Gebrechen, können zu einer Ablehnung oder, wenn sie nicht zu gravierend sind, zu einer Einschränkung der Leistung oder Erhöhung der Prämie führen.
Wovon hängt die Versicherungs-prämie bei der privaten Krankenversicherung ab?
In erster Linie hängt die Prämie natürlich vom gewählten Leistungsumfang ab. Durch Alter und Gesundheitszustand kann aber, wie gesagt, die Prämie bei ein und derselben Leistung stark variieren. Eine geringere Rolle spielt auch noch, bei welcher Körperschaft man die gesetzliche Krankenver-sicherung hat.
Wenn ich eine private Kranken-versicherung habe, brauche ich noch eine zusätzliche Versicherung für zahnärztliche Leistungen oder gibt es so etwas wie einen All-inclusive-Vertrag?
Zahnarztleistungen müssen immer extra miteingeschlossen werden. Es gibt bei Vertragsabschluss verschiedene Möglichkeiten, diverse Leistungen zusätzlich miteinzuschließen oder eben auch extra zu versichern.
Gibt es eine Mitversicherung für Familienangehörige?
Versichert sind in einer privaten Krankenversicherung immer nur die angeführten Personen. Eine automatische Mitversicherung gibt es hier nicht.