Schauplatz in einem Grätzl des 22. Wiener Gemeindebezirks: In Hirschstetten trifft Stadt auf Landfeeling – die weitläufige Blumenanlage befindet sich unweit des frei zugänglichen Badeteichs, der im Sommer für Abkühlung der umliegenden Nachbarschaft sorgt. In absehbarer Zeit kommen hier neue, sogar direkte Nachbarn hinzu: Im Zuge des Stadtentwicklungsgebiets Berresgasse werden von der BWSG insgesamt sechs Wohnobjekte errichtet. Vier davon sind noch heuer bezugsfertig: Leo am Teich, Niki mittendrin, Otto am Park und Martha im Grün. Grund genug, vor Ort einen Lokalaugenschein – oder, wie es im Baujargon heißt, eine „Begehung“ – zu machen. Durch die Baustelle führt Ing. Thomas Bernhard. Seit bald 20 Jahren bei der BWSG, zählt der technische Projektleiter praktisch schon zum Inventar.

„Am Tag der Übergabe darf man keinen mehr mit der Bohrmaschine sehen.“
Treffpunkt ist bei den Baucontainern – was bei diesem umfangreichen Projekt doch einige sind – ,die über- und nebeneinander gestapelt wurden. Thomas verweist auf einen langen Grashügel hinter den Containern: „Das ist die Erde vom Aushub.

Es ist ein Staub- und auch Sichtschutz für die Anrainer. Hat sich wirklich bewährt, denn noch haben wir keine Beschwerden wegen Baulärm bekommen. Die Leute gehen auch gerne auf dem Hügel mit ihren Hunden spazieren“, sagt Thomas und grinst. Da der neue „Mini-Berg“ so beliebt ist, soll er auch bleiben. Ein wirklich schönes Beispiel für Nachhaltigkeit – denn darauf legt die BWSG großen Wert. Ing. Thomas Bernhard ist Schirmherr über alle Wohnprojekte in der Berresgasse. Wie lässt sich denn hier ein Überblick bewahren und wo fängt man überhaupt zu planen an?
Er lacht und sagt: „Schritt für Schritt. Und natürlich mit allem früh genug anfangen. Am Ende spitzt sich dann alles auf das Gesamtergebnis zu: Am Tag der Übergabe darf man keinen Arbeiter mehr mit der Bohrmaschine sehen.“
Eine Herausforderung seien weniger die Arbeitsabläufe, sondern mehr das gemeinsame Arbeiten mit anderen Unternehmen vor Ort – immerhin sollen in dem Stadtentwicklungsgebiet rund 3.000 neue Wohnungen entstehen, 627 davon werden von der BWSG realisiert.

„In Absprache mit den anderen braucht man oft starke Nerven und viel Humor“, sagt Thomas. Besonders dann, wenn Entscheidungen unklar seien. Die örtliche Bauaufsicht hat Gerhard Burchhart inne, der von Thomas auch „die gute Seele der Baustelle“ genannt wird. Burchhart koordiniert die Abstimmung zwischen den Generalunternehmen, führt Begehungen durch, übernimmt Kontrollpflichten und begleitet Endabnahmen. Alle Gegebenheiten werden von dritter Stelle überprüft, wie zum Beispiel die neuen Aufzüge in einem Wohnhaus. Erst nach der ausgiebigen Inspektion durch Gutachter erhalten die Wohnungen ihren letzten Schliff und es geht in den Endspurt – letzte Ausbesserungsarbeiten werden da und dort durchgeführt, dann poliert der Putztrupp alles blitzeblank. Bei der Begehung im Frühling ist es freilich noch nicht so weit – nur bei Niki mittendrin winkt uns eine Dame zu, die gerade Fenster putzt. Bei Otto am Park sind die Räume des Kindergartens im Erdgeschoss fertig ausgestattet – es fehlen noch die Möbel und der Garten mit Spielgeräten und einer Skaterbahn. Bezugsfertig ist der Kindergarten ab August und wird Platz für 150 Kinder bieten. Schall-Akustik-Decken, auf Kindergröße angepasste Waschbecken und sogar ein „Baby-WC“ sind vorhanden.
Nach der Besichtigung von Otto geht’s zu Leo am Teich – und zwar durch die Tiefgarage, die alle BWSG-Wohnobjekte miteinander verbindet. Stolz präsentiert Thomas dort die vormontierten Plätze für die Wallboxen bei jedem Parkplatz – wer möchte, lässt sich den Strom für sein E-Auto freischalten. Hinauf geht’s die Stufen, bis zu Top 37 – dem Penthouse, dessen Terrasse beinahe ebenso groß ist wie die Wohnung, nämlich satte 128 Quadratmeter. Hier bietet sich nicht nur ein schöner Ausblick auf den Badeteich, sondern auch auf die umliegenden Objekte – und zahlreiche Kräne, die emporragen.
„Mittlerweile sind wir bei Kran Nummer 37 angelangt“, sagt Thomas, während sich diese im Hintergrund drehen. „Das ist eine ganz schöne Menge. Die Kräne sind nummeriert, damit die Fahrer der Betonwägen wissen, zu welcher Stelle sie fahren müssen.“ Schön an seinem Beruf empfindet der technische Projektleiter der BWSG die Unterschiedlichkeit der einzelnen Projekte. „Immer ist etwas anders, viele Abläufe sind gleich, aber am Ende ist das Ergebnis doch einzigartig.“
Dennoch – das Projekt Berresgasse sei doch etwas ganz Besonderes. „So ein Projekt hat man nur einmal im Leben“, sagt er, duckt sich und steigt über ein Kabel. Wir gehen wieder hinunter, der Ausblick vom Dach des Penthouses, der einen wunderschönen Blick über den Badeteich Hirschstetten und darüber hinaus freigibt, entschwindet mit jeder Stufe, die wir hinabsteigen. Glückwunsch an die zukünftigen Bewohner, die diesen Ausblick genießen dürfen!
BWSG Berresgasse, Facts:
- 37 Kräne
- 627 BWSG-Wohnungen
- 300 Bauarbeiter
- 20 Bauleiter, Techniker und Poliere
- 3.000 Fenster
- 900 Autostellplätze für mehrere Bauträger (inkl. BWSG)


