Betreuung und Pflege zu Hause sind ein immer größer werdendes Thema. Bis 2030 steigt der Bedarf an Pflege- und Betreuungskräften in Österreich auf 143.000 Personen an. Derzeit arbeiten hierzulande allein in der 24-Stunden-Betreuung 70.000 Menschen. Die Pandemie zeigte, wie wichtig die Betreuer:innen für das Funktionieren des Pflegesystems sind – immerhin wurden sie im ersten Lockdown sogar mit Sonderzügen über die Grenze gebracht. Dennoch: „Alle reden über uns, aber keiner spricht mit uns und über unsere Bedürfnisse“, stellt 24-Stunden-Betreuerin Monika Kovacs fest.
Abhängig von dubiosen Agenturen
Der Löwenanteil der Betreuer:innen kommt aus Rumänien, Kroatien und der Slowakei. „Die Arbeit in Österreich sichert uns das Überleben in der Heimat. Diese Abhängigkeit wird aber oft ausgenutzt“, spricht Kovacs über dubiose Agenturen, auf die Betreuer:innen zurückgreifen müssen, wenn sie in Österreich vermittelt werden wollen. „Du hattest bis vor Kurzem keine andere Möglichkeit als Agenturen, die dir dann Gebühren aller Art verrechnen“, erklärt die 45-Jährige, die überglücklich ist, auf www. betreuerinnen.at gestoßen zu sein.
Eine Plattform, die sich zum Ziel setzt, die Branche fair, sicher sowie vor allem transparent und frei von üblichen versteckten Kosten sowie Knebelverträgen zu machen – im Interesse der zu betreuenden Personen und ihrer Angehörigen sowie der Betreuungskräfte.
Hinter www.betreuerinnen.at steckt die gewerkschaftliche Initiative vidaflex. Basis für die Plattform bildete das Buch „Die Situation der 24-Stunden-Betreuungskräfte in Österreich“ der Forscher:innen Michaela Schaffhauser-Linzatti (Uni Wien), Gerhard Gürtlich (WU Wien) und Alexander Reichmann (RRC-Reichmann Research Consulting). Für das Buch wurden 2.275 Betreuungskräfte aus Kroatien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei online befragt und mithilfe von Fokusgruppen wurden die Bedürfnisse der zu Betreuenden und deren Angehörigen abgefragt.


Mit Jahresfixpreis zur besten Betreuung
Die einzigartige Plattform berücksichtigt zu einem Jahresfixpreis automatisch die Bedürfnisse und Wünsche der Betreuer:innen und zu betreuenden Personen, und das zu fairen, transparenten und sicheren Konditionen – von Betreuer:innen erdacht und für zu Betreuende gemacht. „Damit ist man nicht mehr abhängig von Agenturen, die in erster Linie Geld mit der Betreuung verdienen wollen“, freut sich Kovacs und hofft, dass viele weitere Betreuer:innen auf www.betreuerinnen.ataufmerksam werden: „Ich kann es wirklich nur empfehlen.“
Expertentipp Christoph Lipinksi
Es ist ein nachvollziehbarer Wunsch von Menschen, in ihrer gewohnten Umgebung betreut zu werden. Der Bedarf an Betreuung wird in Anbetracht einer älter werdenden Gesellschaft immer größer. Im Angebotsdschungel und aufgrund von oft akut nötiger 24-h-Betreuung verliert man als Betroffener aber sehr schnell den Überblick. Wir von vidaflex haben schon vor der Pandemie bemerkt, dass sowohl die Betreuer:innen als auch die zu Betreuenden sowie deren Angehörige mit ihren Sorgen alleingelassen werden. Dadurch entsteht schnell ein Gefühl des Ausgeliefertseins. Das darf nicht sein und ist auch nicht notwendig – wir wissen, dass es anders und besser geht, und machen es mit www.betreuerinnen.at vor. Die Plattform ist ein lang gehegter Wunsch der Betreuer:innen und unterscheidet sich klar von den teils dubiosen und zu teuren Agenturangeboten. Unser Ziel ist es, die Branche fair, sicher sowie vor allem transparent und frei von den üblichen versteckten Kosten von durchschnittlich 2.000 Euro zu machen. Davon profitieren alle – zu Betreuende, Angehörige und die Betreuungskräfte.
