1911. Gründung als „Bau- und Wohnungsgenossenschaft für Bedienstete der k.k. priv. Südbahn-Gesellschaft in Wien registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ durch Josef Grüll. Die Südbahn-Gesellschaft hat schon immer Werkswohnungen für die Arbeiter:innen entlang der Bahnstrecken errichtet, um gesunde und motivierte Arbeitskräfte in der Nähe des Unternehmens zu haben. Ein Gedanke, der auch noch heute in der Zusammenarbeit mit den ÖBB lebt.
1914. Fertigstellung und Übergabe der ersten Wohnungen am Margaretengürtel und in der Gassergasse in Wien.


1925. Die BWS bekommt die Basis für ihren heutigen Namen: Die Verstaatlichung der Südbahn-Gesellschaft 1924 machte eine Änderung des Titels der Genossenschaft notwendig. Diese wurde 1925 in „Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft für Eisenbahnbedienstete“ umbenannt.
1929. Unser heutiger Name wird fixiert: Änderung des Firmenwortlauts in „Gemeinnützige allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft“.
1930er. Aufgrund der staatlichen Wohnpolitik, Arbeitslosigkeit, Geldentwertung und der damit verbundenen Verarmung fand keine nennenswerte genossenschaftliche Bautätigkeit statt. Die Verwaltung der bestehenden Häuser stand im Vordergrund.
1938. Das vorläufige Ende der BWS: Die Genossenschaft wurde vom NS-Regime aufgelöst und das Vermögen in die Verwaltung einer „Einheitsgenossenschaft“ überführt.


1940er. Aufgrund der Nähe vieler Genossenschaftsbauten zur Bahninfrastruktur wurden rund 160 Wohnungen zerstört. Schäden konnten zu Beginn nur notdürftig saniert werden. Nach dem Krieg kam die Wohnbautätigkeit der Genossenschaft in großem Umfang den Eisenbahnbediensteten zugute.
1950er. Am 1. Februar 1952 konnten Vermögen und Wohnungsbestand der BWS wieder in die Verwaltung der Genossenschaft rückgeführt werden. Der Grundstein für einen Neubeginn wurde durch die Einzahlung der Genossenschaftsbeiträge in Höhe von 300 Schilling gelegt. Ab Mitte der 1950er-Jahre konnte der massive Wohnungsmangel durch eine rege Bautätigkeit entschärft werden.


1961. Die BWS wird ihrem Auftrag als „Eisenbahnergenossenschaft“ voll und ganz gerecht. Fast 90 % der Wohnungen sind an aktive bzw. pensionierte Eisenbahnbedienstete oder deren Verwitwete vermietet. Zur Zeit ihres 50-jährigen Bestehens hat die Genossenschaft 4.388 Mitglieder und verfügt über 3.743 bezogene Wohnungen sowie 849 Wohnungen in Bau.
1970. In den 1970er-Jahren standen Sanierungen sowie die Stadterneuerung im Fokus. Bis in die 1980er-Jahre wurde der BWSG großzügige Unterstützung der ÖBB durch günstigen Grund und Boden zuteil, was wiederum den Mitarbeiter:innen der ÖBB zugutekam und die ÖBB als Arbeitgeberin attraktiver machte.


1980er. Die Öffnung für Nicht-ÖBBler begann: Die Nachfrage der Eisenbahner:innen nach Neubauten der BWS geht u. a. durch Personaleinsparungen der ÖBB sowie die geänderten Marktbedingungen zurück. Zur Absicherung des Bauvolumens sowie des eigenen Personalstandes wurden auch bahnfremden Personen Wohnungen angeboten. Die Bereitstellung von Grundstücken für den geförderten Wohnbau erfolgte großteils durch den Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds.
1990er. Ende der 1990er-Jahre lief das erste Großsanierungsvorhaben „Gerichtsgasse“ in Floridsdorf an. Die Sockelsanierung wurde nach erfolgreichem Abschluss 2002 mit dem Stadterneuerungspreis des Wiener Baugewerbes ausgezeichnet.


2000er. Ausbau der BWS zur BWS-Gruppe: Nach der Gründung der BWSan im Jahr 2002 für Hausbetreuungstätigkeiten wurde 2004 die WBG Wohnen und Bauen GmbH gekauft und eingegliedert. Im Jahr 2007 wurde mit dem Kauf der „Gemeinnützigen Wohn- und Siedlungsgesellschaft Schönere Zukunft Steiermark GmbH“ die Tätigkeit in der Steiermark stark ausgeweitet. Die Bautätigkeit ab dem Jahr 2000 zeichnet sich durch die Anwendung hochwertiger, energiesparender Technologien, die besondere Berücksichtigung gemeinsamer Freiräume und Gemeinschaftseinrichtungen sowie die generelle Bedachtnahme auf barrierefreie Erschließung aus. Durch dieses Zukunftsdenken gewinnt die BWSG zahlreiche Bauträgerwettbewerbe und Preise.
2011. Die BWS feiert ihr 100-jähriges Bestehen.
2010er. Die BWS-Gruppe stellt sich breiter auf: Der freifinanzierte Wohnbau gewinnt an Bedeutung. So werden in Niederösterreich, der Steiermark und in Wien die Grundsteine für über 800 freifinanzierte Miet- und Eigentumswohnungen gelegt.
2013. Übergabe des Mitbestimmungsprojekts „so.vie.so – Sonnwendviertel solidarisch“, das unter Beteiligung der Mieter:innen bei der Planung der Wohnungen und individuellen Freiflächen entstand.
2017. In Wien-Simmering werden in der Hauffgasse 37–47 im Zuge eines mit EU-Mitteln geförderten Sanierungsprojekts erstmals die Themen Photovoltaik und E-Carsharing aufgegriffen. Das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet.
2018. Endlich ist es so weit: Umzug des BWSG-Teams in die neue Unternehmenszentrale in der Triester Straße 40.


2020er. Die BWS-Gruppe bricht in ein neues Zeitalter auf. Notwendige Schritte zu mehr Effizienz, zur Kostenreduktion und Digitalisierung werden umgesetzt. Mit innovativen Konzepten in puncto Nachhaltigkeit gewinnt die BWS-Gruppe mehrere Bauträgerwettbewerbe und sichert sich damit wichtiges Bauvolumen. Im Jahr 2021 feiert die BWS-Gruppe ihr 110-jähriges Bestehen.